Das GPS-System ist ein vom amerikanischen Verteidigungsministerium (DOD; Department of Defense) ersonnenes, realisiertes und betriebenes System, das aus (geplant) 24 Satelliten besteht (21 werden benötigt, 3 sind aktiver Ersatz; heute sind es allerdings meist um die 30 aktive Satelliten), welche die Erde in einer nominellen Höhe von 20200 km umkreisen. GPS Satelliten senden Signale aus, welche die genaue Ortsbestimmung eines GPS Empfängers ermöglichen. Die Empfänger können ihre Position ermitteln, wenn sie feststehend sind, sich auf der Erdoberfläche in der Erdatmosphäre oder in niederen Umlaufbahnen bewegen. GPS wird sowohl in der Luft-, Land- und Seefahrtnavigation als auch bei der Landvermessung und anderen Anwendungen eingesetzt, bei denen es auf genaue Positionsbestimmung ankommt. Das GPS-Signal wird jedem auf oder in der Nähe des Planeten kostenlos zur Verfügung gestellt, der einen GPS-Empfänger besitzt und eine uneingeschränkte “Sicht” auf die Satelliten hat. Der eigentlich Name des Systems ist NAVSTAR (Navigation System for Timing and Ranging), bekannt ist es aber nur als GPS Sender (Global Positioning System).
1973 | Beschluss zur Entwicklung eines Satellitennavigationssystems basierend auf den Systemen TRANSIT, TIMATION und 621B der U.S. Air Force und der U.S. Navy. |
1974 – 1979 | Systemtests |
1977 | Erste Empfängertests noch bevor die ersten Satelliten im Weltraum waren. Es wurden Sender am Boden aufgestellt, die als Pseudolites (Pseudosatellites) bezeichnet wurden. |
1978 – 1985 | Start von insgesamt elf Block I Satelliten |
1979 | Beschluss das GPS System komplett auszubauen. Kurz darauf wurden die Mittel stark gekürzt und das Programm etwas restrukturiert. Zunächst sollten daraufhin nur 18 Satelliten in Betrieb gehen, 1988 wurde aber wieder auf die 24 ursprünglich geplanten Satelliten zurückgegangen, da die Funktionalität nicht zufriedenstellend war. |
1980 | Start des ersten Block I Satelliten mit Sensoren zur Erkennung von Atomexplosionen nachdem 1963 zwischen den USA und der Sowjetunion ausgehandelt wurde, keine Atomtests mehr überirdisch, unter Wasser oder im Weltraum durchzuführen. |
1980- 1982 | Immer wieder war die Finanzierung gefährdet, da der Nutzen des Systems für die Finanzierenden oft nicht erkennbar wurde. |
1983 | Nach dem Abschuss des zivilen Flugzeugs Korean Airline 007 über sowjetischem Territorium, welches dort irrtümlich unterwegs war, wurde beschlossen, das GPS-System auch für die zivile Nutzung zur Verfügung zu stellen. |
1986 | Der Space Shuttle “Challenger” Unfall hatte einen Rückschlag zur Folge, da zwischenzeitlich beschlossen wurde, das Space Shuttle als Transporter der Block II GPS-Satelliten in die Umlaufbahnen vorgesehen war. Schliesslich wurde wieder auf die ursprünglich geplanten Delta-Rakteten zurückgegriffen. |
1989 | Der erste Block II Satellit wurde “installiert” und aktiviert. |
1990 – 1991 | Zeitweise Abschaltung der SA (selective availability) während des Golfkriegs um zivile Empfänger nutzen zu können, da zu wenig militärische Empfänger verfügbar sind. Am 01.07.1991 wird die SA wieder aktiviert. |
08.12.1993 | Erste Betriebsbereitschaft (Initial Operational Capability, IOC) wurde bekanntgegeben. Im gleichen Jahr wurde auch definitiv beschlossen, dass das GPS-System für weltweite zivile kostenlose Nutzung freigegeben wird. |
März 1994 | Der letzte Block II Satelliten komplettiert die Satellitenkonstellation. |
17.07.1995 | Volle Betriebsbereitschaft (Full Operational Capability, FOC) |
01.05.2000 | Endgültige Abchaltung der SA und damit Erhöhung der Genauigkeit für zivile Nutzer von ca. 100 m auf 20 m. |
20.03.2004 | Start des 50sten GPS-Satelliten. |
25.09.2005 | Start des ersten Satelliten des Typs IIR-M (BLock 2 Replacement Modernized; Modernisierter Block 2 Ersatzsatellit). Dieser Satellit unterstützt als erster die neuen militärischen M-Signale und das zweite zivile Signal L2C. |